Wir kümmern uns als Landesverband um die Einrichtung einer Awarenessstruktur.
Die Linksjugend [‘solid] Hessen unterstützt den Antrag zu Nahost, den die
Basisgruppen an den Landesparteitag gestellt haben. Die von uns delegierten
Genoss*innen werden gebeten, für diesen Antrag zu stimmen.
Solidarität geht nur international: Entschieden gegen Antisemitismus und
antimuslimischen Rassismus – für Frieden und Meinungsfreiheit!
1. Die Linke Hessen verurteilt den andauernden Krieg gegen die palästinensische
Zivilbevölkerung, bei welchem die Vereinten Nationen die Gefahr genozidaler
Handlungen sehen. Ebenso verurteilt der Landesverband die fortwährende Besatzung
auf dem Gebiet der sog. Westbank und alle dort entstandenen illegalen Siedlungen.
2. Die Linke Hessen steht ein für ein sofortiges Ende aller Waffenlieferungen an den
israelischen Staat. Stattdessen fordert Die Linke Hessen die Bundesregierung auf, sich für
einen gerechten und nachhaltigen Frieden in der Region sowie für eine sofortige
Waffenruhe einzusetzen.
3. Die Linke Hessen fordert die Bundesregierung auf, Hilfszahlungen in einer angemessen
Höhe an Organisationen zu leisten, welche trotz der Gefahr im Gazastreifen Humanitäre
Hilfe leisten.
4. Die Linke Hessen erkennt den zunehmenden antimuslimischen Rassismus und
Antisemitismus in Deutschland an und verurteilt dies aufs Schärfste. Der Landesverband
solidarisiert sich mit allen Betroffenen, welche aktuell in Angst leben müssen und Opfer
von verbaler und physischer Gewalt wurden.
5. Die Linke Hessen unterstützt friedliche Demonstrationen und Veranstaltungen für einen
gerechten Frieden im Nahen Osten und kritisiert die Tendenz, Menschen, die sich für die
Rechte der Palästinenser*innen einsetzen, pauschal des Antisemitismus zu verdächtigen
und sie in ihrer Meinungs- und Versammlungsfreiheit einzuschränken. Menschen müssen
Kriegsverbrechen und faschistische Tendenzen benennen und kritisieren können, ohne
Angst vor staatlicher Repression zu haben.
Begründung:
Der anhaltende Konflikt, insbesondere die humanitäre Krise im Gazastreifen und die
fortdauernde Besatzung der Westbank, stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Leben und die
Rechte der Zivilbevölkerung dar.
Er hat nicht nur zu massiven Verlusten von Menschenleben geführt, sondern auch zu einer
harten Verschärfung der ohnehin schon schlechten Lebensbedingungen der palästinensischen
Bevölkerung, insbesondere durch die Blockade des Gazastreifens und die Ausweitung illegaler
Siedlungen in der Westbank. Die Berichte der Vereinten Nationen und anderer internationaler
Organisationen weisen auf eine alarmierende Eskalation der Gewalt hin, die teils genozidale
Züge annimmt.
Als Partei, die sich für Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit einsetzt, hat DIE LINKE
Hessen die moralische Verpflichtung, Stellung zu beziehen und ihre Solidarität mit allen Opfern
dieses Konflikts zu zeigen. Die Menschenrechtsverbrechen an den Palästinenser*innen und die
Besatzung durch den israelischen Staat widersprechen grundlegenden Prinzipien des
Völkerrechts und der Menschenwürde.
Waffenlieferungen an Konfliktparteien tragen nur zur Verlängerung und Eskalation von Gewalt
bei. Statt weiterer militärischer Unterstützung sollten diplomatische und friedliche
Lösungsansätze Priorität haben, um das Leiden der Menschen vor Ort zu lindern und den Weg
für Frieden zu ebnen, sowie eine Grundlage für langfristige Stabilität zu schaffen.
Internationale Solidarität ist entscheidend, um den Weg zu einem gerechten Frieden in der
Region zu ebnen und die Menschenrechte zu schützen.
In den letzten Monaten haben wir eine besorgniserregende Tendenz beobachtet, bei der
friedliche Demonstrationen und Veranstaltungen, die sich für die Rechte der Palästinenser*innen
einsetzen, immer wieder mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert werden. Geradezu
hetzerisch wurde in letzter Zeit von deutschen Medien über propalästinensische
Demonstrationen und Veranstaltungen berichtet und Teilnehmer*innen als gewalttätige,
islamistische Antisemit*innen dargestellt.
Wir erkennen an, dass Jüdinnen*Juden mit einem Anstieg von Antisemitismus zu kämpfen
haben. Diese pauschalen Verdächtigungen aber gefährden nicht nur die demokratischen
Grundrechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit, sowie den offenen Dialog
und die notwendige kritische Auseinandersetzung mit dem Konflikt, sondern schwächen auch
den Antisemitismus-Begriff als solchen ab, indem rechtsextreme Antisemiten sich nur
israelsolidarisch zeigen müssen, um von jedem Vorwurf des Antisemitismus befreit zu sein,
während Greta Thunbergs Kuscheltier-Oktopus als genügender Beweis für ihre antisemitische
Haltung galt.
Die Kritik an politischen Maßnahmen oder Menschenrechtsverletzungen darf nicht mit
Antisemitismus gleichgesetzt werden darf. Wir stehen dafür ein, dass Menschen das Recht
haben müssen, sich ohne Angst vor Repressionen zu äußern und sich für einen gerechten
Frieden im Nahen Osten einzusetzen.
Der zunehmende antimuslimische Rassismus und Antisemitismus in Deutschland stellt eine
ernsthafte Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Rechte von
diskriminierten Minderheiten dar. Kritik an propalästinensischen Demonstrationen und
Veranstaltungen rechtfertig keinen antimuslimischen Rassismus und Gewalt gegen
Muslim*innen; genauso wie Kritik an Israel keinen Antisemitismus und Gewalt gegen
Jüdinnen*Juden rechtfertigt.
Uns ist klar, dass wir uns klar gegen jede Form von Diskriminierung stellen und unsere Solidarität
mit den Betroffenen bekunden.
Auf der nächsten Landesmitgliederversammlung haben LSpR, BGR und nach Möglichkeit der
SDS über den aktuellen Stand der Zusammenarbeit Rechenschaft abzulegen.
Der Landessprecher*innenrat wird damit beauftragt, proaktiv den Aufbau neuer
Basisgruppen zu fördern und die Kommunikation mit den Basisgruppen zu verstärken.
Auf der nächsten Landesmitgliederversammlung hat der LSpR über den aktuellen Stand
der Basisgruppenarbeit Rechenschaft abzulegen.
Die letzten Jahre des Landesverbandes Hessen waren nicht leicht. Sie waren geprägt
von Inaktivität, Ungewissheit und inhaltlichen Auseinandersetzungen. Fakt ist, dass
unser Landesverband sich nach der Coronazeit nicht erholt hat – in vielen Städten und
Landkreisen gab es keine Basisgruppen mehr und die wenigen noch verbliebenen oder
frisch gegründeten Basisgruppen waren auf sich allein gestellt.
Trotz alledem gab es dieses Jahr auch positive Entwicklungen, wie die Gründung von
etlichen neuen Basisgruppen, z.B. in Wiesbaden, Schwalm-Eder-Kreis und in Gießen.
Diesen positiven Entwicklungen dürfen nicht vorzeitig enden! Es ist daher nun unsere
Aufgabe, die Sache gemeinsam anzupacken und eine realistische – und dennoch
optimistische – Strategie zu entwickeln, um die Lebens- und Arbeitsfähigkeit des
Verbandes zu garantieren.
Modernisierung der Satzung
Die Satzung der Linksjugend [‘solid] Hessen ist veraltet. Sie stammt aus dem Jahre
2001 und erschwert die politische Arbeit im Landesverband immens. Einladungen zu
Landesmitgliederversammlungen müssen durch das Alter der Satzung bedingt z.B. auch
noch postalisch verschickt werden, was nicht gerade günstig ist bei über 500
Mitglieder auf dem Papier. Wir haben daher eine neue Satzung entworfen, die uns bei
der politischen Arbeit nicht im Weg stehen sollte.
Vernetzung und Transparenz stärken den Verband!
Mithilfe von mehreren Ansätzen soll eine bessere Struktur im Verband garantiert
werden. Innerhalb des Landesverbandes soll ein Basisgruppenrat gegründet werden, der
ähnlich wie der Länderrat des Bundesverbandes den Bundessprecher*innenrat
kontrolliert, hier im LV auch den Landessprecher*innenrat kontrollieren und
unterstützen soll. Diesen Schritt sehen wir einerseits als nötig an für einen
solidarischen und herrschaftskritischen Verband und andererseits als
Schutzmechanismus gegen ein erneutes Einschlafen des Verbandes bedingt durch
potenzielle Inaktivität eines anderen Gremiums wie des Landessprecher*innenrates.
Sowohl der LSpR als auch der BGR sollten möglichst transparente Gremien sein.
Sitzungen in beiden Gremien sind nach unserer neuen Satzung grundsätzlich öffentlich
und die Protokolle werden auf Abruf in der Cloud verfügbar sein. Ebenso können
einfache Mitglieder eine beratende Funktion im LSpR übernehmen.
Die Kommunikation im Verband muss ebenso überarbeitet werden – sowohl nach außen als
auch nach innen. Es muss nach außen klar sein dass unser LV leibt und lebt, weshalb
die Social-Media Kanäle wieder im vollen Gange sein müssen. Ebenso ist eine
Aktualisierung der Website des Landesverbandes nötig. Interne
Kommunikationsmöglichkeiten wie z.B. die landesweite Signal-Gruppe sollten gefördert
werden zum Austausch von Informationen, gegenseitiger Hilfe z.B. beim promoten der
Aktionen der eigenen BG, und ggf. zur Diskussion.
Landesweite Aktionen u.a. in Kooperation mit anderen Orgas!
Seit Jahren fanden in Hessen keine Bildungscamps oder sonstige Veranstaltungen statt.
Dies muss sich umgehend ändern. Wir möchten Veranstaltungen wie z.B. Pfingst- und
Sommercamps wieder organisieren und unsere Ansprüchen was eine verbesserte Vernetzung
angeht dafür nutzen um gemeinsame Sache mit anderen linken Orgas (z.B. den Falken
oder dem SDS) und Gewerkschaften mit ins Boot zu holen. Dies kann uns besonders bei
Demos und Aktionstagen zugute kommen. Weiterhin werden wir BGs bei der Orga von
Aktionen unterstützen, z.B. durch die Vermittlung von Referent*innen für Workshops
und Inputs. Ebenso können wir durch gezieltes Organizing starke Netzwerke aufbauen,
mehr Unterstützer*innen gewinnen und unsere eigenen basisdemokratischen Strukturen
fördern.
Den eigenen Ansprüchen gerecht werden!
Wie bereits erwähnt müssen wir klar machen dass es unseren Landesverband wieder gibt.
Dies geht damit einher dass unsere Ansprüche und Kernthemen sichtbar und effektiv
vermittelt werden müssen. Wir sind ein basisdemokratischer, antifaschistischer,
antiimperialistischer, feministischer und sozialistischer Verein der für die
Überwindung des Kapitalismus steht. Unsere Positionen werden aber solange es noch so
weitergeht wie jetzt nach außen nichtssagend bleiben. Daher sagen wir klar: Weg von
den leeren Worten und hinfort mit der andauernden Inaktivität.
Packen wir es an! Für einen starken und solidarischen Jugendverband!
Die Linksjugend [’solid] Hessen unterstützt die Kandidaturen der Genoss*innen Caelum Schüler und Finn Köllner für den Landesvorstand der Linken Hessen. Ferner unterstützen wir unseren früheren Bundessprecher Jakob Migenda bei seiner Wiederwahl als Co-Landesvorsitzender und die Wahl unserer Genossin Desiree Becker als Co-Vorsitzende.
Wir schlagen Antonia Marquardt als Jugendpolitische Sprecherin vor und unterstützen, sofern der Antrag auf Satzungsänderung nicht angenommen wird, ihre Kandidatur auf der quotierten Liste und bitten den neuen Landesvorstand, sie mit den Aufgaben der Jugendpolitischen Sprecherin zu betrauen.
Die Linksjugend [’solid] Hessen unterstützt den Antrag der hessischen Basisgruppen an den Landesparteitag, eine*n jugendpolitische*n Sprecher*in als Teil des Landesvorstands in die Satzung aufzunehmen. Die Delegierten für den Landesparteitag sind für die Einbringung des Antrags und eine Fürrede verantwortlich.
Der Landessprecher*innenrat wird dazu aufgefordert, nach Möglichkeit an Sitzungen des Landesvorstandes teilzunehmen, sollten für den Verband relevante Themen auf der Tagesordnung stehen, und sich aktiv um eine Zusammenarbeit mit dem Landesvorstand und der Partei zu bemühen.
Auf der nächsten Landesmitgliederversammlung haben der LSpR und die Mitglieder der Linksjugend im LaVo über den aktuellen Stand der Zusammenarbeit Rechenschaft abzulegen.