Die letzten Jahre des Landesverbandes Hessen waren nicht leicht. Sie waren geprägt
von Inaktivität, Ungewissheit und inhaltlichen Auseinandersetzungen. Fakt ist, dass
unser Landesverband sich nach der Coronazeit nicht erholt hat – in vielen Städten und
Landkreisen gab es keine Basisgruppen mehr und die wenigen noch verbliebenen oder
frisch gegründeten Basisgruppen waren auf sich allein gestellt.
Trotz alledem gab es dieses Jahr auch positive Entwicklungen, wie die Gründung von
etlichen neuen Basisgruppen, z.B. in Wiesbaden, Schwalm-Eder-Kreis und in Gießen.
Diesen positiven Entwicklungen dürfen nicht vorzeitig enden! Es ist daher nun unsere
Aufgabe, die Sache gemeinsam anzupacken und eine realistische – und dennoch
optimistische – Strategie zu entwickeln, um die Lebens- und Arbeitsfähigkeit des
Verbandes zu garantieren.
Modernisierung der Satzung
Die Satzung der Linksjugend [‘solid] Hessen ist veraltet. Sie stammt aus dem Jahre
2001 und erschwert die politische Arbeit im Landesverband immens. Einladungen zu
Landesmitgliederversammlungen müssen durch das Alter der Satzung bedingt z.B. auch
noch postalisch verschickt werden, was nicht gerade günstig ist bei über 500
Mitglieder auf dem Papier. Wir haben daher eine neue Satzung entworfen, die uns bei
der politischen Arbeit nicht im Weg stehen sollte.
Vernetzung und Transparenz stärken den Verband!
Mithilfe von mehreren Ansätzen soll eine bessere Struktur im Verband garantiert
werden. Innerhalb des Landesverbandes soll ein Basisgruppenrat gegründet werden, der
ähnlich wie der Länderrat des Bundesverbandes den Bundessprecher*innenrat
kontrolliert, hier im LV auch den Landessprecher*innenrat kontrollieren und
unterstützen soll. Diesen Schritt sehen wir einerseits als nötig an für einen
solidarischen und herrschaftskritischen Verband und andererseits als
Schutzmechanismus gegen ein erneutes Einschlafen des Verbandes bedingt durch
potenzielle Inaktivität eines anderen Gremiums wie des Landessprecher*innenrates.
Sowohl der LSpR als auch der BGR sollten möglichst transparente Gremien sein.
Sitzungen in beiden Gremien sind nach unserer neuen Satzung grundsätzlich öffentlich
und die Protokolle werden auf Abruf in der Cloud verfügbar sein. Ebenso können
einfache Mitglieder eine beratende Funktion im LSpR übernehmen.
Die Kommunikation im Verband muss ebenso überarbeitet werden – sowohl nach außen als
auch nach innen. Es muss nach außen klar sein dass unser LV leibt und lebt, weshalb
die Social-Media Kanäle wieder im vollen Gange sein müssen. Ebenso ist eine
Aktualisierung der Website des Landesverbandes nötig. Interne
Kommunikationsmöglichkeiten wie z.B. die landesweite Signal-Gruppe sollten gefördert
werden zum Austausch von Informationen, gegenseitiger Hilfe z.B. beim promoten der
Aktionen der eigenen BG, und ggf. zur Diskussion.
Landesweite Aktionen u.a. in Kooperation mit anderen Orgas!
Seit Jahren fanden in Hessen keine Bildungscamps oder sonstige Veranstaltungen statt.
Dies muss sich umgehend ändern. Wir möchten Veranstaltungen wie z.B. Pfingst- und
Sommercamps wieder organisieren und unsere Ansprüchen was eine verbesserte Vernetzung
angeht dafür nutzen um gemeinsame Sache mit anderen linken Orgas (z.B. den Falken
oder dem SDS) und Gewerkschaften mit ins Boot zu holen. Dies kann uns besonders bei
Demos und Aktionstagen zugute kommen. Weiterhin werden wir BGs bei der Orga von
Aktionen unterstützen, z.B. durch die Vermittlung von Referent*innen für Workshops
und Inputs. Ebenso können wir durch gezieltes Organizing starke Netzwerke aufbauen,
mehr Unterstützer*innen gewinnen und unsere eigenen basisdemokratischen Strukturen
fördern.
Den eigenen Ansprüchen gerecht werden!
Wie bereits erwähnt müssen wir klar machen dass es unseren Landesverband wieder gibt.
Dies geht damit einher dass unsere Ansprüche und Kernthemen sichtbar und effektiv
vermittelt werden müssen. Wir sind ein basisdemokratischer, antifaschistischer,
antiimperialistischer, feministischer und sozialistischer Verein der für die
Überwindung des Kapitalismus steht. Unsere Positionen werden aber solange es noch so
weitergeht wie jetzt nach außen nichtssagend bleiben. Daher sagen wir klar: Weg von
den leeren Worten und hinfort mit der andauernden Inaktivität.
Packen wir es an! Für einen starken und solidarischen Jugendverband!